Mittwoch, 28. November 2012

Bonjour tristesse

Guten Morgen, Traurigkeit.

Als ich die Perlen für den Schatz des Monats November gewickelt habe, grau in grau, ging mir immer der  Buchtitel von Françoise Sagans erstem Roman durch den Kopf und Reiner Kunzes

"Einladung zu einer Tasse Jasmintee

Treten Sie ein
legen Sie Ihre Traurigkeit ab

Hier
dürfen Sie schweigen"


Das Grau ist so ruhig, geduldig.

Langweilig?
Nein, eigentlich nie, nicht im Zusammenhang mit weißem, schwarzem und transparentem Glas oder weißer Emaille.
Schon gar nicht geätzt.

Das Schwarz ist vorwitziger, es wollte oft zeigen, dass es eigentlich ein Lila ist, das zu Schwarz verdonnert wurde. Dabei kann Lila eine so aufregende Farbe sein.


Zum Set gehören ein Schal nach dem Entwurf "CrystalEdge" von WollLust und ein Paar Stulpen, deren Idee auf ein Paar Handschuhe von Alpenrose zurückgeht. Das Lacegarn in grau-schwarzem Farbverlauf rief eigentlich noch nach einer starkfarbigen Kette - aber ich wollte die ruhige Harmonie nicht stören.

Zu einem roten langen Kleid kann ich so ein zurückhaltendes Set gut kombinieren. Vielleicht kommt die bunte Kette ja noch dazu... in einem Juni...




Donnerstag, 22. November 2012

So viel Heimlichkeit...

Ja, ich weiß schon, es ist noch gar nicht soweit. Aber es ist schon so lange so dunkel...

Statt mich meinem Schatz des Monats hinzugeben, bastle ich Adventskalender. Drei von diesen hier sind schon verschickt und angekommen, einer - juhuuu - ist für mich.

Zwei weitere sind unterwegs. Das macht mich grad so froh...

Aber jetzt...  jetzt... schwinge ich mich in die Novemberecke.

Habt einen gemütlichen Nebeltag, bei Nebel ist die Welt so klein...

Samstag, 17. November 2012

Keramikausstellung

In der VHS Freising läuft heute noch eine kleine Ausstellung mit Keramik von Freizeitkünstlern der offenen Werkstatt. Einige von uns besuchen die VHS seit etlichen Jahren. Nachdem das historische Gebäude restauriert worden ist, wurde die Keramikwerkstatt nun wieder neu bezogen - und mit dieser Ausstellung gefeiert.

Leider hat mein Fotoapparat mal wieder gestreikt - das macht er jetzt öfter - daher habe ich nicht von jedem meiner Gedecke ein scharfes Bild machen können.

Es ist also noch einiges mehr zu sehen von neun bis 17 Uhr, nicht nur von mir.



















Reni Handlos, eine der Kursleiterinnen, hat die Ausstellung mit viel Liebe aufgebaut. Sie ist Flopistin und hat ein so bewundernswertes Auge fürs Detail: Schaut doch nur, wie sie der graphischen Form auf der linken Vase die Hagebutten zugeordnet hat!

Dienstag, 13. November 2012

Seifenblasen

Ein indianisches Wort besagt, der Mann sei weise, der mehr Träume hat, als die Wirklichkeit zerstören kann.

Daran denke ich oft, wenn ich versuche, am Feuerteufelchen Seifenblasen zu wickeln.

Als Kind habe ich gelernt, Träume seien wie Seifenblasen: Sie zerplatzen, wenn man sie berührt. Aber bei günstigen Bedingungen bilden sie vor dem letzten Knall eine schillernde Regenbogenhülle, die an Schönheit ihresgleichen sucht.



Obwohl ich schon etliche Hohlperlen gewickelt habe, mit dem Klarglas komme ich immer noch nicht zurecht. Das 004er von Moretti ist zu zäh, da reißen die Scheiben leicht vom Dorn, wenn er versehentlich zu kalt wird. Das kann passieren, wenn die Scheiben größer werden.
Das Lauscha-Klar ist gar zu weich, das kippt schnell um und legt sich auf den Dorn - geht schlafen.

Beide Gläser haben gemeinsam, dass sie nicht richtig glühen, sondern auch heiß klar und durchsichtig bleiben. Dadurch sind Löcher, aus denen die erhitzte Luft entweichen kann, schwer zu erkennen - und dann bläst sich die Perle nicht auf und wird rund, sondern sackt in sich zusammen. Phhhhh.

Aber manchmal entstehen dann doch Seifenblasen. So unter blauem Novemberhimmel: Sind sie nicht ein Traum?

Dienstag, 6. November 2012

etc PP

et cetera practise practise ...
soll das wohl heißen üben-üben-üben.


Aber das PP heißt:
Pickelperlen.

Jedenfalls hat sie meine Freundin Melanie so genannt. Immer, wenn ich ihr voller Stolz eine präsentiere, kommt ihr Ausruf:

"IIIIeeeehhh!
Wieder eine Pickelperle!
Naja, sonst ist sie ja vielleicht ganz schön... so von den Farben..."
Aber das ist mir egal: Ich muss Pickelperlen üben, üben, üben...

Ich mache immer mal eine zwischendurch, bei jeder Sitzung ist eine Pickelperle dabei oder eine Hohlperle oder eine pickelige Hohle.

Diese hier links vorn zum Beispiel ist innen Topaz, darauf Elfenbein, Silberglas, weiß, Multicolor und transparent, ganz oben silbrige Dots.
Oder hier auf dieser der Silberglanz!
Manchmal bin ich schon recht zufrieden mit meinen Übungen.

Jetzt waren es genug für eine halsnahe Kette. Und ich mache weiter damit.

Ich schöpfe Hoffnung: Nach oben ist da noch ganz viel Platz

et cetera pp

Sonntag, 4. November 2012

Immer, wenn ich die Herring-Rings anlege,...

...muss ich an Iris Mama denken. Jedenfalls habe ich ihr das gestern versprochen auf dem Arnstorfer Perlentreffen.

Diese Ohrringe nach einem Entwurf von Birgit Bergemann, veröffentlicht in der Perlenpoesie Nr.7, wollte ich schon lange mal fädeln.

Nachdem ich die Ringe selbst beendet hatte, fand ich in Iris' Schatzkiste zwischen vielen anderen diese Schätzchen: Glasschliffperlen in einem schillernden Grün, die so genau in diese Ringe passten, wie ich es mir schöner nicht vorstellen kann.

Die Perlen stammen von einer alten Kette ihrer Mama. Sie wollte sie für ein neues Schmuckstück  in Andenken an ihre Mama verwenden - aber nun werden es mehrere, denn auch die Ohrringe erinnern an die Mama-Kette.

Ich liebe diese Perlentreffen. Immer fahre ich voller Eindrücke und Anregungen wieder heim - aber gestern war es besonders schön.

Habt einen schönen Sonntagabend!